Demmi’s Tagebuch ist ein Blick in die Zeit um 1980 bis 1990. Es war die Zeit der Homecomputer, Spielekonsolen und DOS-PC’s. Ein Jugendlicher namens Demmi hat zum Geburtstag einen Computer geschenkt bekommen, einen Sinclair ZX Spectrum. In dem ZX-Spectrum Homecomputer werkelt ein Z80 Prozessor mit knapp 4 Megaherz, er konnte bescheidene 16 Farben und hatte stolze 48 Kilobyte RAM. Ja richtig gelesen, nicht Megabyte, sondern Kilobyte. Demmi ist etwas chaotisch, aber bei allem Ungeschick oder Pech schafft er es immerhin, ein Tagebuch über seine Erlebnisse mit diesem Computer zu führen.
Unsere Geschichte beginnt im Jahr 1983. Demmi hat zum 12.Geburtstag einen Computer geschenkt bekommen, einen Sinclair ZX Spectrum. Das war, bevor der PC erfunden wurde! In dem kleinen Gerät werkelt
ein Z80 Prozessor mit knapp 4 Megahertz, er konnte bescheidene 16 Farben und hatte stolze 48 Kilobyte RAM. Ja richtig gelesen, nicht Gigabyte, nicht Megabyte, sondern Kilobyte. Demmi ist etwas chaotisch, aber bei allem Ungeschick
oder Pech schafft er es immerhin, ein Tagebuch zu führen über seine Erlebnisse mit diesem Computer…
Demmis Welt:
Um Demmi und seine Welt besser kennenzulernen, habe ich mal die wichtigsten Personen zusammengestellt, die ihn bei seinem Spectrum-Hobby begleiten. Los geht's:
Daniel Emil Michael
, kurz Demmi, 10. Mai 1971 geboren, lebt in Niedersachsen in einem kleinen Mehrfamilienhaus. Die Wohnung ist im ersten Stock, dazu gehört noch ein Keller, der allerdings nicht gerade einbruchsicher ist. Demmi wird wohl ein
ewiger Student, jedenfalls ist außer Schule bei ihm nichts von beruflichem Interesse zu bemerken. Sein Foto wird nicht veröffentlicht, Demmi meinte mal, er sei eher zum Abschrecken von Frühstückseiern geeignet; Jenni ist da anderer
Meinung, aber da komme ich noch drauf.
Seine Spectrum Hardware umfasst mittlerweile einen 48 K Spectrum (auch Specci genannt), einen 128 K Spectrum, eine OPUS und eine Beta Diskettenstation (obwohl er etwas stur immer
nur von "Diskettenlaufwerk" spricht), dazu die üblichen Interfaces und Peripherie, wie Joystick, Tape etc.
Seine Eltern Heiko und Marianne
sind beide durchaus aufgeschlossen den Computern gegenüber, haben aber sehr zu Demmis Leidwesen eher seine schulischen Leistungen als seine Specci-Karriere im Sinn.
Heiko ist Vertreter für grüne Herrensocken, durch diese Spezialisierung ist sein Arbeitstag natürlich sehr anstrengend. Er hat sich bisher standhaft geweigert, seine Kunden mit dem Spectrum zu verwalten. Nennt Demmi manchmal Deppi, aus naheliegenden Gründen...
Mutter Marianne ist - ohne dass sie viel erwähnt wird - der gute Geist der Familie, ist es doch ihr zu verdanken, dass Demmi nie ohne Pausenbrote das Haus verlässt, dass immer ein Paar frische grüne synthetische Herrensocken in der Schublade liegen, und dass der Spectrum Zeit zum Abkühlen bekommt.
Demmis Bruder Sammy:
Demmis einziger natürlicher Feind, wie er sich auszudrücken beliebt. Sein Bruder, am 1. Dezember 1972 geboren, ist Nervensäge und Lebenshürde zugleich. Demmi würde sich von seinem Spectrum-Lieblingsprogramm Hungry Horace trennen, wenn er dafür auch Sammy loswürde, soviel Opfer wäre er bereit zu bringen (da Jello eine Kopie machen kann). Sammy taucht eigentlich nur auf, wenn es etwas abzustauben und zu handeln gibt. Echtes Interesse am Spectrum besteht nicht, trotzdem ist es bei Sammy eine Frage des Prinzips, jede Gefälligkeit Demmi gegenüber durch Spielzeit am Specci auszugleichen, was bedeutet, wenn Demmi etwas von Sammy will, muss er Sammy dafür an seinem Spectrum spielen lassen. Demmi überlegt oft, ob er Sammy einen eigenen Spectrum schenkt, aber das ist ihm das Ganze nicht wert... ein Spectrum ist ein Wertgegenstand!
Jello: Demmis bester Freund, Visionär würde man heute sagen. Jello hat oft Ideen, wie es einmal werden kann, er hat Computer schon vor der Erfindung der Netzwerkbuchse vernetzt, hat
einen C64Monitor mit einem Atari-Modulator an den Spectrum angeschlossen und das Ganze in einem vorsintflutlichen Metallgehäuse untergebracht. Für Jello sind die verschiedenen Computersysteme keine Schranken, sondern Möglichkeiten.
Demmi sieht das nicht so, er kabbelt und streitet sich lieber mit C64-Usern, welcher Computer der bessere sei... und nach zehn Minuten stehen beide User staunend da, weil Jello inzwischen die beiden Computer durch unerklärliche
Tüftelei so verbunden hat, dass der Specci-Screen auf dem C64-Computer eingeladen wird.
Jello hat aber auch bei Reparaturen ein gutes Händchen. Während Demmi eher zielgerichtet entscheidet, wo der Fehler zu sitzen hat,
und über mögliche Irrtümer erst gar nicht weiter nachdenkt, beobachtet Jello eher, hört jedes kleine Sirren, achtet auf die Feinheiten. Jello braucht manchmal länger für eine Reparatur, aber dafür findet er meistens den Fehler. Das
einzige, wo sich Demmi und Jello nicht einig sind, ist Jellos Kater. Während Demmi als selbsternannter Katzenhasser das Tier schon mal "zufällig" aussperrt, darf der Kater bei Jello sogar auf dem warmen Röhrenradio
schlummern, sehr zum Leidwesen von Demmi, der zufällig immer gerade dann das Radio ausschalten will...
Onkel Hubertus,
der Ingenieur der Familie, ist der Bruder von Heiko, also Onkel väterlicherseits. Als Ingenieur in der Physikbranche ist er natürlich mit allen Formeln und physikalischen Grundsätzen bestens vertraut, aber er wird noch einsehen, dass man Demmi solche Tatsachen nicht einfach sagen darf, weil der diese garantiert zu seinen Gunsten auslegt und sich nachher darauf beruft, das Wort eines Ingenieurs zu haben. Man erinnere sich an "Benchmark" (1. September 1989).
Onkel Theo
ist der Bruder von Marianne, also Demmis Onkel mütterlicherseits. Er findet nicht so recht den Weg zu Demmi, dessen Hobby einfach nicht seine Welt ist. Computer sind für Theo nur als Büromobiliar zu gebrauchen, und echte Erlebnisse mit Computern wie die Aktion, seine Küche zu tapezieren und die Bahnen vom Spectrum berechnen zu lassen, sind ja eher von Mehrarbeit gekennzeichnet, nämlich dem nochmaligen Tapezieren der gesamten Küche. Theos Wahlspruch lautet: Ein Computer hilft dir, die Probleme zu lösen, die du ohne ihn nicht hättest!
Jenni, Demmis hübsche und intelligente Freundin,
begleitet Demmi seit 1983. Er ist in sie verknallt, seit er sie das erste Mal sah, und in 1985 haben die beiden... naja das könnt ihr ja selbst nachlesen! Jedenfalls ist Jenni, geb. 27. August 1972, mit Demmi "offiziell" seit September 1989 zusammen, sie hat sich lange Zeit gelassen, mit ihm zu gehen, aber von Anfang an hat man gemerkt, wie es zwischen beiden knisterte, auch wenn Demmi das oft nicht zugab. Warum Jenni so lange wartete, hängt mit Demmis Selbstwertgefühl zusammen - da er meinte, nicht gut auszusehen, gab er sich auch keine Mühe, Jenni zu gefallen. Er lief... wie soll ich sagen... "unmodern" herum, und Jenni hielt dadurch unbewusst Abstand zu Demmi. Erst als es mal im Mai 1985 ein längeres Zusammensein gab, bei dem Jenni eine Bemerkung über Demmis frische grüne synthetische Herrensocken machte, wachte Demmi auf.
In diesem Tagebuch findet ihr auch die Tagebucheinträge von Jenni, die damit ihre Version schreibt, wie sie Demmi kennen gelernt hat!
Jenni hat dem Spectrum gegenüber eine eindeutige Meinung: er kommt an zweiter Stelle in Demmis Leben, sie ist die Nummer eins! Demmi sieht das auch so, nur wie gesagt... zugeben würde er das nie!
Ricardo Ratz, (oder Richie) Schulkamerad von Demmi, absoluter Bastler, der sich aber oft weigert, die Gesetze der Physik anzuerkennen. Wozu einen Schaltplan, ein Praktiker weiß das
auch so... aber unterm Strich kamen nur geöffnete Gehäuse, unfertige Entwürfe und verlötete Platinen zum Vorschein! Sein liebstes Lesebuch trägt den Titel "Mind Machine" und hat den verbalen Schlagabtausch zweier
Elektronik-Freaks zum Inhalt. Sein liebstes DEMO auf dem ZX Spectrum heißt "PENG-2".
Doktor Alexander Knorrel und sein Sohn Rolfy Knorrel, Vater
und Sohn, stecken fast immer zusammen. Demmi regt sich über deren Geiz und Sparsamkeit auf. Der Vater zog Demmi mit der Erstellung einer Vereinsverwaltung über den Tisch, und der Sohnemann macht dies mit den Mitgliedern seines
Computerclubs, indem er die Artikel der Mitglieder einfach nur kopiert, zusammenheftet und fertig ist das Clubmagazin.
Nur gut, dass es sowas in Wirklichkeit nie gab oder geben wird... oder doch?
Hanshinricht Aderfels, geb. 16. Juni 1905, ein entfernter Verwandter von Demmi, der bereits die 80 überschritten hat und der seine adlige Abstammung immer wieder hervorkehren muss. Er
ist der absolute Horoskop- und Astrologiefan, der geradezu in Ekstase verfällt, als er erfährt, dass man mit Demmis Spectrum auch Sternenbahnen berechnen kann. Nur gut, dass seine Frau Hulda Aderfels
eine überzeugende Argumentation bereithält...
Denise Schöller,
wohnt in der Nähe von Demmi, (quer über die Straße und dann beim Zigarettenautomat links, gleich das nächste Haus), eine bildhübsche Blondine, die sich total in Demmi verguckt, sehr zum Ärger von Jenni. Denise lockt Demmi mit allen weiblichen Reizen inklusive selbstgebackenen Plätzchen. Wer hätte gedacht, dass Jenni den ZX-Spectrum benutzt, um diese Widersacherin los zu werden?
Tante Maja, eigentlich keine richtige Tante. Sie ist die Schwester von dem Vater des Bruders von... nein, Moment, die Kusine vom Vater der Tochter von... nein, die Schwester des
Schwagers der Mutter, ach nein, des... also jedenfalls weitläufig verwandt! Demmis Vater Heiko wird von ihr auf die Idee mit der Spezialisierung auf grüne Herrensocken gebracht, und Demmi wird durch ihre Bemerkung, der Spectrum sei
ein Mistkasten, zu ungeahnten Leistungen angespornt...
Fabian Duffner, Elektronikhändler. Weil Demmi so ziemlich sein gesamtes Taschengeld in diesem Laden
lässt, wird Fabian auf ihn aufmerksam, er weiß, dass er Demmi als guten Kunden behalten muss. So bekommt Demmi schon mal aus der Elektronik-Wühlkiste etwas geschenkt, und manche Preisnachlässe sind Demmi ebenfalls sicher. Aber als
er Demmi und Jello einen PC schmackhaft machen will, erlebt er eine herbe Überraschung!
Bodo Göll, etwas verfressener, übergewichtiger und tollpatschiger
Freund von Demmi. Das heißt, er ist nur bis zum 15. Mai 1987 Demmis Freund, denn an diesem Tag tritt er auf Demmis Spectrum und beendet damit nicht nur das elektronische Leben dieses Spectrum, sondern löst so eine Kette weiterer
Ereignisse aus, die ihm ein Zimmerverbot von Demmi einbringen!
Das sind also einige der Menschen, die in Demmis Welt eine Rolle spielen.